Berichte von 10/2013

19Oktober
2013

Und schon zwei Wochen sind um... - wie die Zeit vergeht!

Nach einer erlebnisreichen Woche im Waisenhaus nun also wieder ein kleiner Bericht ueber meine Erlebnisse und Taetigkeiten hier in Gomoa Buduatta.

Ich werde einfach versuchen, chronologisch ein bisschen zu beschreiben, was hier so passiert ist :-)

Also, nach unserem Ausflug am Samstag letzter Woche nach Winneba - der ganz schoen ermuedend war, da wir uns nicht so richtig ueberlegt hatten, was wir dort machen wollen und die Sonne ziemlich stark schien, war Sonntag ein etwas ruhigerer Tag angesagt. Am Vormittag schauten wir uns nochmal einen Gottesdienst in einer winzigen Kirche an (hoechstens 20 Stuehle standen darin), in dem etwas gesungen und getanzt wurde. Nach dem Mittagessen war dann Sachen Waschen angesagt --> zwei Schuesseln aus dem Waisenhaus mitgenommen und dann zuhause - nach einer leckeren Kokosnuss fuer jeden, die uns die Nachbarn spendierten - mit dem Waschen losgelegt. Da wir jedoch keine Waescheleine hatten, baten uns unsere Nachbarn an, ihre nutzen zu koennen - sehr nett!

Am Montag ging es dann weiter mit der Arbeit - wobei es da wirklich mal ziemlich anstrengend wurde, da wir spontan den Unterricht einer Klasse uebernahmen, weil ein paar Lehrer fehlten und die Kinder zu uns kamen und "Teach us, teach us!" riefen. Sie schlugen dann auch selbst ein paar Aufgaben vor, bei denen wir ihnen letztendlich helfen sollten. - Ich denke, das zeigt sehr gut, dass die Schueler hier in dem Waisenhaus sehr motiviert sind. Leider sind die Unterrichtsmethoden, wie uns immer bewusster wird, zumindest aus unserer Sicht, nicht so effektiv wie in anderen Laendern, sodass viele der Kinder auch mit 13 Jahren noch nicht richtig lesen und schreiben sowie rechnen koennen... Das liegt evtl. daran, dass hier vor allem das Auswendiglernen an erster Stelle als Methode angewandt wird, soweit ich das bisher mitbekommen habe. 

Wie auch immer, nach diesem etwas anstrengenden Tag folgte ein sehr fauler Dienstag, denn, wie wir im Laufe des Tages feststellten, war Feiertag. Am Vormittag kam der Sohn unseres eigentlichen Gastvaters (letzterer hat wohl eine ziemlich schlimme Malaria und so konnten wir ihn noch nicht kennenlernen) und wir konnten ihm ein paar Fragen zum Waisenhaus und den Kindern stellen. Nachdem er dann abgefahren war, spielten wir den Rest des Tages ein wenig, sassen im Schatten mit ein paar Kindern auf dem Schoss, ... Alle waren sehr muede - sogar die sonst so mobilen KInder.

Mittwoch teilten wir nachmittags Ausmalbuecher und Stifte aus, wodurch dann alle (einschliesslich der Koechin und der Lehrer) mit dem Ausmalen von Prinzessinnen und Autos beschaeftigt waren.

Donnerstag - Sporttag! Nach dem Mittagessen und einem kurzen Schauer holte ich einen einfachen Volleyball raus, den ich mitgebracht hatte und die umstehenden schnappte ihn sich und rannten erst mal freudig eine grosse Runde mit ihm. Auf dem SPortplatz starteten wir dann nach dem obligatorischen Rundenrennen und den Uebungen im Kreis ein etwa dreistuendiges Volleyball-Spiel, wobei das am Ende schon sehr fluessig lief und total viel Spass machte, vor allem, weil es bewoelkt und damit die Sonne nicht so intensiv war. Als wir zurueck kamen, war dann auch schon Abendbrotzeit :-)

Gestern schliesslich war wieder ein ganz regulaerer Schultag, wobei dieser freitags schon mittags endet. Im Anschluss holte ich ein Stueck einer Schnur raus, und brachte denen, die es wollten, ein paar Fadenspiele bei. Ich war sehr froh, dass sie es noch nicht kannten und somit etwas neues lernten - und das auch noch mit grosser Begeisterung, denn ich war bis abends mit dem Zeigen der verschiedenen Griffe beschaeftigt.

Am Nachmittag passierte ausserdem noch etwas sehr verwunderliches: Ploetzlich rannten alle Kinder zu Haus der Lehrer, beladen mit grossen Wassereimern. Wie sich herausstellte, hatte einer von ihnen Geburtstag und wurde darum mit Wasser, spaeter auch Dreck, uebergossen, sodass dann am Ende die ganze Terrasse vor dem Haus unter Wasser stand und alle KInder mit Sand und anderem bedeckt waren.. Am Abend hiess es dann noch zu Hause ein paar Sachen packen fuer unseren Wochenendausflug...

...denn nun schreibe ich gerade von Cape Coast aus. Nachdem wir mit dem Trotro und Taxi nach gut zwei Stunden Fahrt inklusive Stop zum Reifenwechsel hier ankamen und uns mit drei weiteren Freiwilligen hier trafen, mit denen wir verabredet waren, gingen wir kurz an den Strand. Und dann auf zum Mittagessen ins an unser Hostel angeschlossene vegetarische (!) Restaurant - sehr lecker.

Hier in Cape Coast werden wir nun also noch die Castle anschauen und es uns morgen vermutlich am Strand gemuetlich machen ;-)

Ihr koennt uebrigens gern Fragen stellen, wenn ich irgendwas vergessen habe. Aber ich muss auch schauen, wie die Zeit ist, um diese zu beantworten...

12Oktober
2013

Erste Woche in Ghana

Soo, habe jetzt nach einer Woche hier erstmals die Gelegenheit, an Internet zu kommen.. und leider nicht so viel Zeit, sodass es nur ein kurzer Eintrag wird.

Sitze jetzt in Winneba im Internet-Cafe, nachdem wir hier mit Tro-Tro, Taxi und laufen von unserem Dorf aus angelangt sind.

Mein Wohnsitz fuer die naechsten Wochen ist nun ein Zimmer in einem Dorf, ein Stueck entfernt von der Accra-Winneba-Road und etwa 15 Gehminuten von dem Waisenhaus entfernt, in dem ich arbeite. Von den Kindern dort wurden wir sehr herzlich begruesst und sofort in ihre Spiele einbezogen, sodass wir uns dort schon ziemlich gut eingelebt haben, obwohl wir erst zwei richtige Arbeitstage hatten. So wirklich wichtige Aufgaben hatten wir zwar bisher noch nicht, aber uns wird mit Essen austeilen, abwaschen, spielen und dem verfolgen der Unterrichtsstunden sowie dem Sportunterricht in der prallen Sonne auf keinen Fall langweilig.

Was sehr beliebt hier ist, sind Fotos> sowohl das Anschauen unserer Alben, die immer die Runde machen, als auch das Fotografieren - unsere Fotoapparate gehen staendig um - sind die Lieblingsbeschaeftigung der Kinder. Aber auch die Lehrer - alle sehr jung - sowie die Koechinnen sind super angenehme Personen, mit denen wir uns aber leider noch nicht allzu viel unterhalten konnten, da wir staendig von Kindern umlagert werden..

Nun laeuft mir die Zeit hier im Internet-Cafe davon, sodass ich zu meiner Ankunft nur noch kurz schreiben kann. Wir wurden freundlich von der Partnerorganisation empfangen und hatten sehr interessante Orientierungstage mit Accra-Besuch, Strandnachmittag, Trommel- und Tanzkurs und -performance sowie gleich zu Beginn dem Besuch eines sehr beeindruckenden Gottesdienstes mit bunten Kleidern, Gesang, ...

Das ist alles nur ein kleiner Ausschnitt, aus dem, was ich hier bisher erlebt habe - ich melde mich wieder, wenn Zeit und Internet verfuegbar ist!

03Oktober
2013

Bald geht es los

Nun sind es nur noch zwei Tage, bis ich (endlich) für drei Monate nach Ghana aufbrechen werde. Die Taschen sind schon fast vollständig gepackt und alle Besorgungen erledigt :-) ...und die Spannung und Vorfreude steigen!

Nach den endlosen Vorbereitungen - Bewerbung, Visumsbeantragung, Besuche beim Tropenmediziner für Impfungen, Reiseapotheke und Malariaprophylaxe, Beschaffung von Moskitonetz und Gastgeschenken, Beantragung einer Kreditkarte... ist es nun tatsächlich nicht mehr lang bis zur Ausreise!

Und seit ich vor zwei Wochen die konkreten Programm-Infos bekommen habe, ist das ganze Vorhaben noch ein großes Stück konkreter geworden:

Ich werde zusammen mit zwei weiteren Deutschen in einem Waisenhaus in einem Dorf zehn Fahrminuten von Winneba entfernt arbeiten. Die 30 dort untergebrachten Kinder sind im Alter von 3 bis 13 Jahren. Zu meinen Aufgaben wird alles gehören, was so anfällt - also Mithilfe in der Küche, Kinderbetreuung, evtl. Unterrichten, ...

Ich selbst wohne wohl mit den beiden anderen Freiwilligen in einem extra Haus, werde aber alle Mahlzeiten in dem Waisenhaus einnehmen. Wie genau das alles aussieht, kann ich mir noch nicht ganz vorstellen, werde aber berichten ;-)

Gespannt bin ich aber auch, wie ich mit der Sprache klarkommen werde - Englisch ist zwar eine Amtssprache, aber der ghanaische Akzent soll wohl nicht ganz einfach zu verstehen sein... und zudem gibt es noch viele Stammessprachen, von deren meistgesprochener - "Twi" - ich mir ein paar wichtige Worte/Sätze angeeignet habe - mal sehen, inwieweit die mir von Nutzen sein werden..

So, das war's für's erste. Am Samstag früh geht's mit dem Flugzeug von Dresden nach Frankfurt und von dort direkt nach Accra, wo ich dann am Abend ankommen werde und vom Flughafen abgeholt werden sollte.. Anschließen werden sich dann erst ein paar Einführungstage mit Geldumtausch, Hinweise zu Kultur und Verhalten und anderen wichtigen Tipps von der Partnerorganisation vor Ort, von der ich betreut werde.